Liechtenstein

Die Geschichte von Liechtenstein

Wie die Geschichte anderer Länder, ist auch Liechtensteins Geschichte eine Geschichte von Abhängigkeiten, Zufällen und machtpolitischen Spielen. Seine Souveränität erhielt das Land 1806.

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Archäologische Funde haben gezeigt, dass das heutige Gebiet Liechtensteins seit der Jungsteinzeit besiedelt ist. Während im Tal der frei fliessende Rhein eine Niederlassung erschwert hatte, bildeten sich an Talerhebungen erste Siedlungsstätten. So nachweislich am Burghügel Gutenberg in Balzers sowie auf dem Eschnerberg. 

Im Jahr 15 v.Chr. eroberten die Römer das Gebiet der Raeter und errichteten die römische Provinz Raetia. Im 1. Jahrhundert n.Chr. wurde die Heeresstrasse Mailand-Bregenz errichtet, die über die St. Luzisteig entlang des rechten Rheinufers verlief und so sind auch im Gebiet des heutigen Liechtensteins Gutshöfe und Kastelle errichtet worden. 

Mit dem Zerfall des römischen Weltreichs begann die Zuwanderung der Alemannen und schliesslich wurde Rätien im 8. Jahrhundert ins Fränkische Reich und im 10. Jahrhundert ins alemannische Herzogtum eingebunden. 1342 wurde das damalige Herrschaftsgebiet des heutigen Liechtensteins geteilt, wobei die Grafschaft Vaduz entstand. In den nachfolgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten war die Grafschaft immer wieder Schauplatz von Kriegen und Plünderungen. 


Entstehung Liechtensteins
Die letzten Grafen im Land waren diejenigen von Hohenems. Sie waren sehr verschuldet, sodass sie schliesslich gezwungen waren, die Grafschaft Vaduz und die Herrschaft Schellenberg zu verkaufen. Fürst Johann Adam I. erwarb 1699 die Herrschaft Schellenberg und im Jahr 1712 die Grafschaft Vaduz. Am 23. Januar 1719 vereinigte ein Diplom Kaiser Karls VI. die Grafschaft Vaduz und die Herrschaft Schellenberg und erhob das Gebiet zum Reichsfürstentum mit dem Namen Liechtenstein. 
Liechtenstein wurde immer wieder von fremden Truppen besetzt, sodass eine verstärkte Verarmung der Bevölkerung einsetzte, welche auch zu einer Auswanderungswelle vornehmlich in die USA führte. 1806 nahm Napoleon das Land als eines der Gründungsmitglieder des Rheinbundes auf. Dadurch wurde Liechtenstein unabhängig. Beim Wiener Kongress wurde die Unabhängigkeit Liechtensteins bestätigt und in den Deutschen Bund aufgenommen. 

Wirtschaftlicher Aufschwung
Liechtenstein entwickelte sich langsam und blieb lange Zeit rückständig. Erst der im Jahr 1852 geschlossene Zollvertrag mit Österreich ermöglichte einen Aufschwung der wirtschaftlichen Verhältnisse und die konstitutionelle Verfassung 1862 brachte politische Veränderung: Der Fürst konnte nicht mehr uneingeschränkt herrschen. Bereits während des Zweiten Weltkriegs entstanden erste einzelne Industriebetriebe in Liechtenstein, aber vor allem die Nachkriegszeit war von einem anhaltenden Wirtschaftsaufschwung gekennzeichnet. Innerhalb weniger Jahrzehnte wandelte sich das Fürstentum von einem armen Agrarstaat zu einem modernen Staat mit diversifizierter Wirtschaft. Die hoch spezialisierten Industriebetriebe sind heute weltweit konkurrenzfähig, das Gewerbe hat in der Region eine starke Position.


Das 20. Jahrhundert 
•    1919 Auflösung des 1852 geschlossenen Zollvertrages mit Österreich
•    1921 Grundlegende Revision der Verfassung, Stärkung der Volksrechte
•    1923 Zollvertrag mit der Schweiz, Einführung des Schweizer Frankens als offizielle Währung
•    1950 Beitritt zum Statut des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag
•    1978 Beitritt zum Europarat
•    1980 Währungsvertrag mit der Schweiz
•    1990 Liechtenstein wird 160. Mitglied der UNO
•    1991 Beitritt zur Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA)
•    1995 Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und zur Welthandelsorganisation (WTO)
•    2003 Änderung der Verfassung
•    2019 Feierlichkeiten zu 300 Jahre Fürstentum Liechtenstein

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